Germanische Epoche

Seit dem 3. Jahrhundert drangen immer wieder germanische Sippen in den Moselraum Luxemburgs vor. Mit dem 5. Jahrhundert begann auch das Zeitalter der Völkerwanderung. Nun kamen germanische Verbände zu Hauf in unsere Region und schlossen sich allmählich zu "Freien" und "Mutigen" zusammen, zu den "Franken".

Die germanischen Franken wurden in Gallien die neuen Herrscher. Der romanisierte Keltische Bevölkerungsanteil ging innerhalb des Frankenstammes auf.
Bevor die Franken zum Christentum konvertierten, haben sie ihre Alte Sitte gepflegt. Neben allegmeinen germanischen Traditionen galt für die überwiegend istaevonischen Franken, die Verehrung des germanischen Stammvaters "Mannus" und dessen Sohn "Istio".

In der Germania berichtet Tacitus vom germanischen Urgott "Tuisto" und dessen Sohn Mannus als Gründer des Geschlechtes der Germanen. Für die fränkischen Merowinger gab es darüberhinaus eine mythologische Herkunftsaga von einem Meeresungeheuer, dem Quinotaurus, als Begründer der Merowingerdynastie. (Später dann die Wasserfee "Melusina" als Begründerin des fränkisch-lothringischen Geschlechts der Luxemburger Grafen)

Für die Franken hatte die Natur und die in ihr wirkenden Kräfte eine hohe Bedeutung. Es gab heilige Plätze und hölzerne Tempel in Wäldern und Auen und geschnitzte Figuren. Die Franken kannten Tieropfer und Menschenopfer und "Bloz" Rituale die sich in der Region noch in den zahlreichen Minnetrunk Bräuchen erhalten hat.

Die Franken kannten auch die Verehrung der Arduinna, die bei Kelten und Germanen gleichermassen als Wald- und Muttergottheit verehrt wurde. Auch der Matronenkult wurde von Kelten und Franken gepflegt. Desweiteren ist bekannt dass die Franken den himmlischen Vatergott als "Allfadir" anbeteten und ihn als Gemahlt der Erdenmutter (Matrone) dachten. Durch die Verbindung von Himmel und Erde entstand Tuisto. Von dem Mannus (=Mensch) abstammte und die Völkerschaften hervorbrachte...

Den germanischen Franken ist es zu verdanken dass in unserer regionalen Sagenwelt Gestalten wie Lohengrin, Wotan, Donar und Holla (Frau Holle) erhalten sind.

Den Franken verdanken wir auch unsere Sprache...

(fortsetzung folgt)